Um die Entdeckung der Acai Beere ranken sich etliche Mythen. Einem Mythos nach, hat die Beere ihren Namen der Tochter eines im Amazonasgebiet lebenden Indianerhäuptlings zu verdanken.
Zur damaligen Zeit soll eine große Hungersnot unter den Stammesmitgliedern geherrscht haben. Der Häuptling beschloss daraufhin, dass alle Neugeborenen zu Ehren des Gottes Tupna getötet und als Opfer dargebracht werden sollten. Dies sollte den Gott besänftigen und der Hungersnot ein Ende setzen. Auch Iaca, die Tochter des Häuptlings, hatte ihrem Vater zu gehorchen und musste ihre neugeborene Tochter opfern. Sie flehte ihren Vater an, das Ermorden der Säuglinge aufzuhalten. Dieser kam jedoch dem Flehen seiner Tochter nicht nach und ließ seine eigene Enkeltochter umbringen.
Von dem bitteren Verlust ihres Kindes übermannt, hörte Iaca eines Nachts das Weinen ihres Babys im Wald. Daraufhin rannte sie in die Nacht hinaus um nach ihrem Kind zu suchen. Am nächsten Tag jedoch fand man sie leblos unter einer Palme, die die schwarzblauen Früchte trug. Die Stammesmitglieder kosteten von den Beeren und stellten fest, dass diese sehr nahrhaft waren. Diese Entdeckung setzte der Hungersnot und dem Ermorden der Neugeborenen ein Ende. Als Andenken an seine Tochter nannte der Stammesanführer die Palme „Acai“. Rückwärts gelesen war dies der Name seiner verstorbenen Tochter Iaca.
Auch heute noch erinnern sich manche Einwohner an die Legende der tieftraurigen Mutter und bezeichnen die Acai Beere als „die Frucht, die weint“.
Der westlichen Welt ist die Acai Beere erst seit etwa 1990 ein Begriff. Laut einer Überlieferung soll jedoch der Stamm der Shuar, ein Indianerstamm aus dem Amazonasgebiet, bereits vor hunderten von Jahren die Beere für allerlei medizinische Zwecke und als Nahrung genutzt haben.
Die Acai Beere wächst auf Palmen und zählt folglich zur Gattung der Palmengewächse. Diese Palmen, deren lateinischer Name Euterpe oleracea lautet, können aus bis zu 45 Stämmen bestehen, die eine Höhe von bis zu 25 Metern und einen Durchmesser bis 18 Zentimeter erreichen können. Die südamerikanische Palmenart ist vorrangig an Standorten in Flussnähe zu finden und ist daher in den Feuchtgebieten Panamas, Kolumbiens, Brasiliens, Perus und, Venezuelas beheimatet. Nicht nur die Beeren, auch die Herzen der Palmen sind essbar und, wirtschaftlich gesehen, ein wichtiges Handelsgut. In einigen Gebieten rund um den Amazonas ist die Acai Beere nach wie vor ein wichtiges Lebensmittel und macht teilweise als Hauptnahrungsmittel etwa 40 % der Tageszufuhr der dortigen Bevölkerung aus.
Die Acai Beere erreicht etwa eine Größe von ein bis zwei Millimetern. Dieser Winzling sieht unserer heimischen Heidelbeere nicht nur wegen der dunkellila Färbung sehr ähnlich, auch die Form erinnert stark an die Heidelbeere. Allerdings ist diese etwas größer. Im Gegensatz zur Heidelbeere enthält die Acai Beere jedoch einen Kern, der nicht essbar ist und etwa 90 % der Frucht ausmacht. Die gesunden Inhaltsstoffe der Beere machen also nur etwa rund 10 % aus und sind in der Schale und im Fruchtfleisch enthalten.
Für den Anbau der Beere werden mittlerweile ganze Plantagen angelegt. Da es die Acai Palme gerne feucht hat, müssen diese ständig bewässert werden. Bereits drei Jahre nach dem Einpflanzen trägt die Palme erste Früchte. Um den Aufwand bei der Ernte gering zu halten, erreicht die Palme zu diesem Zeitpunkt etwa eine Höhe von einem Meter. Zum Vergleich, in der freien Natur kann sie eine Größe von bis zu 25 Metern erreichen. Die Ernte der Beere geschieht ganzjährig. Um außerhalb dieser Plantagen an die wertvolle Frucht zu gelangen, klettern schwindelfreie Erntehelfer an den Palmen empor. Bedingt durch die hohe Luftfeuchtigkeit und um ein Verderben zu verhindern, muss die Verarbeitung rasch geschehen. Die enorme Nachfrage macht es mittlerweile notwendig, dass Maschinen bei der Verarbeitung der Beeren zum Einsatz kommen.
Die Acai Beere erlebte in den vergangen Jahren einen wahren Hype. Ihr wird nachgesagt, ein wahres Wundermittel in Sachen Anti-Aging zu sein. Sie genießt den Ruf als Schlankmacher, soll die sexuelle Lust steigern und sogar positiven Einfluss bei einer Krebserkrankung haben. Und das alles hat sie ihrem Reichtum an Mineralien und Antioxidantien zu verdanken.
Fakt ist also, sie hat auf ihre Größe gesehen, eine enorme Vielfalt an Wirkstoffen zu bieten.
Sie sind reich an Antioxidantien, wie beispielsweise Polyphenolen und Anthocyanen. Beide zählen zu den sekundären Pflanzenstoffen und vor allem Polyphenole sind häufig in roten und dunklen Beeren zu finden. Antioxidantien sind als Radikalfänger aktiv. Freie Radikale sind aggressive Sauerstoffteilchen, die im Verdacht stehen, maßgeblich an der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen beteiligt zu sein und können Mitverursacher von Krebs sein. Die Wirkung als Radikalfänger entfaltet sich jedoch nicht nur im Körperinneren, auch die Haut profitiert von der Wirkungsweise. Mit dem Ruf als „Faltenkiller“ ist sie aus der Kosmetikbranche nicht mehr wegzudenken.
Die Beeren haben außerdem einen hohen Anteil an pflanzlichen Fetten und daher eine günstige Wirkung auf den Körper, indem sie Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen und den Cholesterinspiegel niedrig halten. Der Anteil der einfach ungesättigten Fettsäuren (Omega-9-Fettsäuren) liegt bei etwa 62 %, der der mehrfach ungesättigten Fettsäuren (Omega-3-Fettsäuren) bei etwa 13 %.
Die Acai Beere enthält viele Vitamine, wie Vitamin A, Vitamine B1, B2, B3 und B6, C und E und die Mineralstoffe Kalium, Kalzium, Magnesium, Zink, Kuper, Phosphor und Eisen.
Ballaststoffe machen etwa 40 % der Beere aus. Diese zählt man im Grunde zu den unverdaulichen Kohlenhydraten. Sie quellen im Darm auf, wodurch die Peristaltik des Darmes angeregt wird und sorgen so für eine gesunde Verdauung.
Grundsätzlich lässt sich jedoch sagen, dass die einzelnen Werte der enthaltenen Vitamine und Inhaltsstoffe nicht allzu hoch sind. Die Zusammensetzung dieser Inhaltsstoffe ist es aber, was die Frucht so wertvoll macht.
Um das volle Potenzial der Acai Beere ausschöpfen zu können, sollte man beim Kauf unbedingt darauf zu achten, ein hochwertiges Produkt zu kaufen. Vorsicht geboten ist bei besonders günstigen Angeboten. Hier läuft man Gefahr, dass das Produkt nur einen kleinen Anteil der Acai Beere enthält. Im Grunde ist es aber jedem selbst überlassen, welche Darreichungsform er wählt. Um einiges praktischer als ein Pulver ist natürlich die Kapsel- oder Tablettenform.
Ihrem geringen Kaloriengehalt und dem enormen Gehalt an Vitalstoffen hat es die Acai Beere zu verdanken, dass sie als idealer Helfer beim Abnehmen gilt. Außerdem soll sie Hungerattacken verhindern. Auf 100 Gramm der frischen Beeren kommen zwischen 100 und 250 Kalorien. Das Problem hierbei ist aber, dass die frische Beere bei uns kaum erhältlich ist. Den Transport würde sie aufgrund ihrer schnellen Verderblichkeit kaum überstehen. Auch der Geschmack der puren Beere wäre vermutlich nicht jedermanns Fall. Dieser bewegt sich zwischen erdig-nussig und fettig.
Aus diesem Grund wird sie bei uns hauptsächlich in Form von Pulvern, Pillen, Kapseln und Tabletten angeboten. Der Kaloriengehalt von 100 Gramm des gefriergetrockneten Pulvers liegt bei etwa 500 Kalorien.
Die in ihr enthaltenen Vitamine B3 und B6 kurbeln die Fettverbrennung an und unterstützen so die Diät. Zusätzlich wird der Stoffwechsel angeregt, was bei einer Diät ohnehin hilfreich ist.
Man darf aber nicht außer Acht lassen, dass die Beere bei einer Diät nicht die ganze Arbeit allein leisten kann. Sicherlich kann sie eine Diät unterstützen. Basis für eine erfolgreiche Diät ist aber immer eine Umstellung der Ernährung und das Einbinden von Sport in den Alltag.